Seit mehr als tausend Jahren werden im asiatischen Raum, vor allem in Japan und China, Speisepilze angebaut. Traditionell werden die Pilze auf Holzklötzen und -stämmen kultiviert, was zunächst vielleicht etwas ungewöhnlich anmutet, aber eigentlich naheliegend ist, denn viele Kulturpilze wachsen wild in der freien Natur auf Bäumen, Baumstümpfen oder herabgefallenen Ästen.
Dabei werden Laubhölzer mit dem Pilz beimpft und dann im Freien aufgestellt, wo sie der Witterung überlassen werden. Bis der Pilz das Holz durchwachsen hat und Fruchtkörper bildet können je nach Pilz- und Holzsorte auch schon mal Jahre vergehen.
Der Anbau auf Holz ist natürlich und umweltfreundlich. Die Hölzer stammen aus den Wäldern um Aibling, erfordern keinen zusätzlichen Energieaufwand und liefern nach der Durchwachsphase über mehrere Jahre gute Erträge. Lediglich in den wärmeren Monaten mit wenig Niederschlag müssen sie feucht gehalten werden, wofür allerdings nur wenig Wasser erforderlich ist. Durch Eingraben der Klötze können sie Feuchtigkeit aus dem Boden ziehen. Nachdem der Pilz die Hölzer zersetzt hat verbleiben sie als Totholz in der Natur und bieten Insekten eine Heimat.
Derzeit kultiviere ich Austernseitlinge und Shiitake auf Holz.
Austernseitlinge auf Buchenholzklotz
Kreuzstapel mit Shiitake-Stämmen
Shiitake auf Buchenholzstamm
Der Anbau von Pilzen im Freiland ist zwar die natürlichste Methode, allerdings ist es jahreszeit- und witterungsabhängig, ob Fruchtkörper sprießen. Um ganzjährig Pilze ernten zu können, bietet sich bei einigen Pilzsorten auch die Kultivierung in Kellerräumen an.
Dabei wird eine spezielle Substratmischung mit dem Pilz beimpft und in ein Behältnis gegeben. Danach braucht der Pilz einige Wochen, um das Substrat zu durchwachsen. Wenn er nach dieser Phase Umgebungsbedingungen mit passender Luftfeuchtigkeit und Temperatur ausgesetzt wird, bildet er Fruchtkörper.
Um auch dieses Kultivierungsverfahren möglichst umweltfreundlich zu gestalten, wird das Substrat vor Ort aus Reststoffen, die bei der Getreideverarbeitung und der Kaffeeherstellung anfallen, angemischt. Es kommen wiederverwendbare Kulturbehälter zum Einsatz. Außerdem werden die natürlichen Bedingungen der Kellerräume genutzt, ohne Einsatz von Heiz- oder Kühleinrichtungen. Wenn der Pilz seine Arbeit getan hat, kann das Substrat problemlos kompostiert werden, da es nur natürliche Stoffe enthält.
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